Die AWO hat derzeit rund 362.000 Mitglieder

Die Arbeiterwohlfahrt (AWO) ist ein Spitzenverband der Freien Wohlfahrtspflege. Der Verband sieht seine Aufgabe nicht nur als Anbieter sozialer Dienstleistungen, sondern versteht sich auch als sozialpolitische Organisation. Sie setzt sich für eine gerechte Sozialpolitik und Sozialarbeit ein.

Die AWO-Verbandsstruktur ist demokratisch und föderativ aufgebaut. Die Mitglieder bearbeiten ihre Tätigkeitsfelder weitgehend autonom in den Orts- und Kreisverbänden. Über ein Delegiertensystem wirken die örtlichen Verbände an der Willensbildung der Bezirks-, der Landesverbände sowie des Bundesverbandes mit.

In den Statuten ist die Ansicht bekräftigt, dass die freiheitlich-demokratische Grundordnung eine unverzichtbare Voraussetzung für soziale Arbeit ist. Die Grundwerte der AWO sind Freiheit, Gerechtigkeit, Solidarität und Toleranz. 1998 wurde ein Leitbild der AWO beschlossen. Danach vertritt der Verband u.a. folgende Leitsätze, auf die die Mitarbeiter verpflichtet sind:

  • Die Förderung demokratischen und sozialen Denkens und Handelns
  • Die Unterstützung von Menschen, ihr Leben eigenständig und verantwortlich zu gestalten und die Förderung alternativer Lebenskonzepte
  • Das Praktizieren von Solidarität und die Stärkung der Verantwortung der Menschen für die Gemeinschaft
  • Das Angebot sozialer Dienstleistungen mit hoher Qualität für alle

Die AWO bietet flächendeckend und vernetzt in allen Bundesländern ein umfangreiches Angebot an sozialen Dienstleistungen an. Dazu gehören Einrichtungen und Dienstleistungen in folgenden Bereichen: Alten- und Behindertenhilfe, Sozialberatung, Kranken- und Altenpflege, Kinder- und Jugendeinrichtungen, Krankenhäuser und Erholungsstätten, Hilfen für Aussiedler, Flüchtlinge, Asylbewerber und Ausländer.

Internationale Aufgaben, wie die humanitäre Soforthilfe in Katastrophenfällen, sind im Fachverband AWO International organisiert.

Die Seniorenarbeit und die Altenhilfe sind die wichtigsten Arbeitsfelder der AWO. Hier verfügt die Organisation über Angebote und Einrichtungen wie z.B.: Seniorenclubs, Seniorenreisen, Seniorensport, Begegnungsstätten, „Essen auf Rädern", Kurzzeit- und Tagespflege, ambulante und stationäre Pflege, Beratung von pflegenden Angehörigen, Schulungskurse für pflegende Angehörige, hauswirtschaftliche Hilfen.

Die AWO bietet ihren ehrenamtlichen Mitarbeitern Möglichkeiten, sich in vielen Bereichen der sozialen Arbeit zu engagieren. In unterschiedlichen Projekten werden sie aus- und weitergebildet und in ihrer Arbeit fachkompetent begleitet, unterstützt und geschützt. Ehrenamtliche Helferinnen und Helfer stärken die AWO in ihrer Arbeit und gestalten diese spürbar mit.

Die AWO entwickelt die Qualität ihrer hauptsächlich von hauptamtlichen Mitarbeitern geleisteten Angebote und Einrichtungen seit vielen Jahren kontinuierlich mit einem umfassenden Qualitätsmanagement-Prozess. Sie passt diese damit einem modernen Qualitätsverständnis an, welches zum einen die Orientierung an den Kundinnen und den Kunden in den Mittelpunkt stellt, zum anderen international anerkannte sowie darüber hinausgehende AWO-Standards berücksichtigt. Der Entwicklung eines solchen Qualitätsanspruchs liegt das Leitbild und damit die Wertorientierung der Arbeiterwohlfahrt zu Grunde.

Um die tatsächliche Umsetzung der eigenen Qualitätsansprüche zu erreichen, werden die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter, die täglich vor Ort in den sozialen Einrichtungen der AWO tätig sind, fortgebildet und geschult. Die AWO-Fortbildungsakademie „Helene Simon“ übernimmt hier eine wichtige Schnittstellenfunktion zwischen Theorie und Praxis und bietet durch ihre Angebote vielfältige und umfassende Weiterbildungsmöglichkeiten.

Die AWO arbeitet mit verschiedenen Organisationen, Universitäten und Fachverbänden zusammen. Sie orientiert sich so an dem jeweils neuesten Stand der Wissenschaften und Fachdisziplinen. Im Bereich der Seniorenarbeit zählt hierzu beispielsweise die Öffnung der Altenhilfe für ältere Mitbürgerinnen und Mitbürger anderer Kulturkreise und die Umsetzung neuer Wohnkonzepte, die sich an den speziellen Bedürfnissen älterer Menschen orientieren. Ein Schwerpunkt liegt bei der Verbesserung der Versorgung von Menschen mit Demenz.

Die AWO fordert echte und wirksame Reformen und Veränderungen in der Sozial-, Gesundheits- und Familienpolitik. Die allgemeine Fürsorge um den Menschen und seine soziale Sicherung sind nach den Erfahrungen der AWO noch immer lückenhaft. Ihre Forderungen hat die AWO nicht nur in Presseerklärungen verkündet, sondern den Parlamenten und Regierungen gegenüber mit Nachdruck vertreten. Daraus sind Gesetze entstanden, die Rechtsansprüche auf soziale Hilfen garantieren. Als Beispiel unter vielen gilt dafür die sozialrechtliche Sicherung im Pflegefall, für die aber noch erheblicher Nachbesserungsbedarf besteht.

Die Leistungen der AWO können sich durchaus sehen lassen. Aber das Erreichte muss auch organisatorisch und finanziell gesichert und erhalten werden. Wir haben gesehen: Ein Schwerpunkt der AWO liegt in der Altenarbeit: Hier wird mit den Altenclubs der Vereinsamung älterer Menschen vorgebeugt. Aufwändige Urlaubsreisen und der Besuch von teuren Veranstaltungen (sog. Events) können sich ältere Menschen mit relativ kleinen Renten nicht leisten. Die Familienbande bieten heutzutage meist auch keine altengerechte Kommunikation. Der Fernseher ist nachweislich kein Kommunikationsersatz, er fördert sogar die Vereinsamung.

Andererseits werden die Menschen - bedingt durch den medizinischen Fortschritt - immer älter. Das höhere Lebensalter wird aber oft durch Pflegebedürftigkeit, Demenz oder andere gesundheitliche Beeinträchtigungen erschwert. Oftmals reichen die Mittel aus den Sozialversicherungen und den kommunalen Sozialkassen nur aus, das minimal Lebensnotwendige zu bezahlen. Menschliche Zuwendung, Tapetenwechsel (mal Urlaub vom Heim) und andere Dinge, die das Leben erst lebenswert machen, werden nicht aus den öffentlichen Kassen finanziert. Hier bleibt ehrenamtliches Engagement und auch der finanzielle Zuschuss von Organisationen der freien Wohlfahrtspflege notwendig.

Dafür tragen Hunderttausende AWO-Mitglieder mit Ihren meist kleinen Beiträgen bei.

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